14  Häufig gestellte Fragen

Note

Diese Seite wird kontinuierlich aktualisiert und erweitert.

14.1 Exposé

Wie erstelle ich ein Exposé?

Hilfreiche Tipps sowie Vorlagen zur Erstellung eines Exposé finden Sie unser diesem (vertrauenswürdigen) Link: Scribbr: Ein perfektes Exposé einer Bachelorarbeit schreiben + Vorlage

Das Exposé sollte mindestens das Thema, die Fragestellung/Zielsetzung, methodische Vorgehensweise, vorläufige Gliederung und Basisliteratur beinhalten. Für ein Bachelorarbeitsexposé sind ca. 3-5 Seiten ausreichend.

14.2 Bachelorarbeit

Wie gliedere ich meine Konzeptentwicklungsarbeit, um einen klaren, nachvollziehbaren und wissenschaftlich fundierten Aufbau zu gewährleisten?

Die Strukturierung einer Konzeptentwicklungsarbeit sollte logisch und stringent erfolgen. Der Aufbau ähnelt dem einer empirischen Arbeit, in der auch ausführlich auf die Methodik eingegangen wird, nur dass hierbei die Konzeptentwicklungsmethodik im Vordergrund steht. Eine gut strukturierte Gliederung macht den Gedankengang transparent und dokumentiert systematisch die methodisch geleitete Vorgehensweise. Im Folgenden finden Sie einen möglichen Aufbau:

  • Einleitung: Kurze Einführung in das Thema, Problemstellung, Herleitung der Fragestellung, Aufbau der Arbeit

  • Theoretischer Hintergrund: Definition zentraler Fachbegriffe und Konzepte, Darstellung des aktuellen Forschungsstands, Erläuterung relevanter Modelle und Ansätze, die als Basis für die Konzeptentwicklung dienen

  • Untersuchungskontext: Darstellung des Falls und/oder der untersuchten Einrichtung

  • Konzeptentwicklungsmethodik: Beschreibung der methodischen Schritte bzw. Entwicklungsphasen (z.B. Ist-Analyse, Zieldefinition, Grobentwurf, Feinkonzept), Begründung der Methodenwahl

  • Ergebnisse: überblicksartige Darstellung der wesentlichen Bausteine des Konzepts (mit Verweis auf Anhang)

  • Diskussion: Kritische theoretische Reflexion der Ergebnisse, mögliche methodische Einschränkungen und Implikationen für die Praxis

  • Fazit und Ausblick: konzise Zusammenfassung der Kernaussagen der Arbeit, Hinweise auf weiterführende Forschung oder praktische Umsetzungs- und Entwicklungsmöglichkeiten

  • Literaturverzeichnis: vollständiges Literaturverzeichnis und ggf. weiterführende Dokumente

  • Anhang: Vollständiges Konzept, ggf. ergänzende Materialien

Diese Gliederung bietet einen strukturierten Rahmen, der es ermöglicht, die einzelnen Schritte der Konzeptentwicklung nachvollziehbar darzustellen und einen roten Faden durch die Arbeit zu gewährleisten. In vorgeschlagenen Gliederungsentwurf wird das eigentliche ausführliche Konzept im Anhang dargestellt, welches das Produkt der wissenschaftlichen Arbeit bildet. Im Hauptteil der Arbeit wird der wissenschaftliche Entwicklungsprozess nachvollziehbar dokumentiert. Beachten Sie, dass die genaue Struktur je nach Thema und in Absprache mit der Betreuung variieren kann.

Muss ich in einer empirischen Forschungsarbeit einen deskriptiven Ergebnisteil von der Diskussion abgrenzen?

Die Forschungsarbeit bzw. empirische Bachelorarbeit müsste unbedingt in eine Ergebnisdarstellung und Diskussion unterteilt werden. So ist das auch bei der IMRaD-Struktur (vgl. vereinfacht unter https://en.wikipedia.org/wiki/IMRAD) bei wissenschaftlichen Papers Usus.

Wie schreibe ich einen Diskussionsteil?

Im Diskussionsteil unterscheide ich zwischen unterschiedlichen Aspekten: a) theoretische Reflexion (=wo kann ich meine BA in das große Bibliotheksregal ähnlicher anderer Arbeiten einordnen), b) methodische Reflexion (wie bin ich vorgegangen, was hätte ich anders machen können, welche Einschränkungen haben meine Ergebnisse) und c) einen praktischen Diskussionsteil (=welche praktischen Schlussfolgerungen lassen sich aus meiner Arbeit herausziehen bzw. kann es zur Praxis-/Professionalitätsentwicklung beitragen).

Wie kann ich sicherstellen, dass mein eigener Text keine ungewollten Plagiate enthält?

Es wird empfohlen, dass Studierende ihre eigenen Texte vor der Abgabe mithilfe von Plagiatsscannern überprüfen, wenn Unsicherheiten bestehen sollten. Dies dient dazu, sicherzustellen, dass alle Quellen korrekt zitiert wurden und keine unbeabsichtigten Übereinstimmungen mit anderen Texten vorliegen. Kostenlose Tools, die Sie dafür nutzen können, sind beispielsweise:

Durch den Einsatz solcher Software können Sie Ihre Arbeit selbständig auf Plagiate prüfen und somit das Risiko von Zitierfehlern oder unbeabsichtigten Plagiaten minimieren. Dies ist aus prüfungsrechtlicher Sicht aber nicht zwingend notwendig und ersetzt auch nicht die Pflicht der Prüfenden, im Verdachtsfall ausgewählte Stellen zu überprüfen.

Wie vermeide ich ein Selbstplagiat?

Insgesamt müssten die Prüfungsleistungen für empirische Hausarbeit und Bachelorarbeit trennbar sein. Das wäre z.B. dann gegeben, wenn Sie die z.B. Ergebnisse der Umfrage, die in die empirische Hausarbeit eingehen, in der Bachelorarbeit später als Vorarbeiten (mit untergeordneter Bedeutung) zitieren (sog. Selbstzitat). Es stellt auch kein Problem dar, wenn Sie in der Bachlorarbeit auch auf die theoretische Grundlagen eingehen, die schon einmal in einer Hausarbeit dargestellt wurden. Um Dopplungen zu vermeiden, sollte man hier eine zusammengefasste Darstellung erstellen, die um weitere Aspekte und Literatur erweitert wird. Letzter Punkt ist wichtig: es darf sich nicht einfach um die gleichen Worte und Struktur handeln. Empfehlenswert ist dann eine entsprechende Abschnitts-Fußnote und die darin beschriebene Umsetzung (z.B. so: „Die im Folgenden dargestellten theoretischen Grundlagen basieren zwar auf Autor (2024, S. X-Y), wurden aber maßgeblich um neue Forschungsergebnisse und -perspektiven zum aktuellen Stand des Wissens erweitert.“; „Autor, 2024“ ist dann das Selbstzitat von dem ich vorher sprach).

Warum ich das so ausführlich erläutere, ist die Herausforderung, ein sog. „Selbstplagiat“ (ja, sowas gibt es auch ;-) zu vermeiden. Hier ist ein nicht ganz neuer, aber immer informativer Text dazu: https://www.uni-regensburg.de/assets/universitaet/ombudspersonen/selbstplagiat-memo.pdf (ggf. auch hier mit einfacher Erklärung: https://www.scribbr.de/plagiat/selbstplagiat/)

Was mache ich, wenn veröffentlichte Dokumente, die Kernquellen meiner Bachelorarbeit darstellen, nicht mehr im Internet verfügbar sind?

Auch wenn eine von Ihnen zitierte Quelle online nicht mehr abrufbar ist, können Sie diese Quelle weiterhin in Ihrer Arbeit verwenden. Um die Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten, empfehlen wir folgende Vorgehensweise:

  • Archivierte Versionen nutzen: Falls Sie bereits eine alte Version der Quelle heruntergeladen haben oder über eine Archivversion (z. B. über Web-Archive wie die Wayback Machine) verfügen, fügen Sie diese Version als Anhang Ihrer Arbeit bei.

  • Rücksprache halten: Wenn Sie keine archivierte Version besitzen, wenden Sie sich an die Herausgeberinnen, Herausgeber oder die jeweilige Institution. Diese Einrichtungen können Ihnen oft weiterhelfen oder bestätigen, dass die Quelle zum Zeitpunkt Ihrer Recherche zugänglich war sowie - wenn möglich - eine Kopie zur Verfügung stellen.

  • Kopie der Quellen in den Anhang stellen: Wenn möglich, fügen Sie die betreffende Quelle als digitalen Text dem Anhang hinzu.

So können die Gutachtenden den ursprünglichen Inhalt der Quelle nachvollziehen, was zur Transparenz und wissenschaftlichen Sorgfalt beiträgt.

Wie gehe ich vor, wenn ich in meiner Bachelorarbeit auf eine “alte” Version eines Berichtsdokuments Bezug nehme und wenige Tage vor Abgabetermin eine neue Version dieses Dokuments veröffentlicht wird?

Das stellt in der Regel kein Problem dar. Literatur und Dokumente, die Sie in Ihrer Arbeit verwenden, sind immer als Zeitdokumente zu verstehen sie spiegeln den jeweils aktuellen Forschungsstand zu einem bestimmten Zeitpunkt wider. Wenn Sie also auf eine ältere Version eines Berichtsdokuments Bezug nehmen, müssen Sie Ihre Arbeit nicht grundsätzlich anpassen oder neu schreiben, nur weil kurz vor der Abgabe eine aktualisierte Version erschienen ist. Wichtig ist, dass Ihre Arbeit in sich schlüssig bleibt. Sie sollten klar kennzeichnen, welche Version der Quelle Sie verwendet haben (im Literaturverzeichnis). Im Zweifelsfall können Sie auch in einer Fußnote kurz erläutern, warum Sie die ältere Version herangezogen haben (so wird das häufig bei Veröffentlichungen gemacht). So gewährleisten Sie die Nachvollziehbarkeit Ihrer Arbeit, ohne dass eine kurzfristige Aktualisierung der verwendeten Quellen den roten Faden Ihrer Argumentation zerstört.

Was ist ein Sperrvermerk und wann muss ich ihn in meiner Bachelorarbeit verwenden?

Ein Sperrvermerk ist ein Hinweis, der zu Beginn einer Bachelorarbeit angebracht wird und besagt, dass die Arbeit während einer bestimmten Sperrfrist nicht veröffentlicht werden darf (auch die Archivierung in einer Bibliothek ist bereits ein Schritt zur Veröffentlichung). Dieser Vermerk dient dazu, vertrauliche Informationen zu schützen und sicherzustellen, dass sensible Inhalte – wie unternehmensinterne Daten oder neue technische Erfindungen, die noch zum Patent angemeldet werden müssen – nicht vorzeitig öffentlich werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Arbeit erst nach Ablauf der festgelegten Sperrfrist veröffentlicht wird. Für Sperrvermerke gibt es im Internet verschiedene Vorlagen.

Dem Sperrvermerk muss z.B. seitens der Praxiseinrichtung, des Prüfungsamts, der Erstbetreuung zugestimmt werden. Wenn das Unternehmen oder die Hochschule dies aus irgendeinem Grund nicht tun sollte, gibt es immer noch Alternativen: z.B. den Inhalt der Bachelorarbeit zensieren, indem vertrauliche Daten (Zahlen, Statistiken, etc.) durch schwarze Balken unkenntlich gemacht werden (keine ideale Lösung!) oder die Ergebnisse der Arbeit mit Hilfe bekannter Strategien und Techniken der Anonymisierung zu entfremden.

Muss ich am Anfang meiner Bachelorarbeit einen Abstract verfassen (auf Deutsch oder Englisch)?

Ein Abstract ist in der jeweils anderen Sprache am Anfang der Arbeit zu verfassen (z.B. bei Bachelorarbeit in Deutsch muss der Abstract in Englisch verfasst werden). Vgl. dazu die Erläuterung im Abschnitt 6.

Reicht für die Abgabe der Bachelorarbeit mittlerweile eine digitale Version?

Die Erst-/Zweitgutachtenden müssen auf dem Anmeldebogen angeben, ob Sie die Bachelorarbeit als gebundene oder digitale Version erhalten wollen. Die meisten Dozierenden nutzen mittlerweile nur noch die digitale Version. Eine gebundene Version ist in der Regel nur noch für das Prüfungsamt abzugeben (= 3. Exemplar). Vgl. dazu die Erläuterung im Abschnitt 6.

Was beinhaltet das Kolloquium zur Bachelorarbeit?

Das Kolloquium zur Bachelorarbeit ist eine mündliche Prüfungsleistung als Teil des Bachelorarbeitsmoduls, in der Studierende ihre Arbeit vorstellen und in einer anschließenden Fachdiskussion verteidigen. Der Ablauf gliedert sich in folgende Schritte:

  1. Begrüßung und Formalia: Klärung organisatorischer Punkte (z. B. Gesundheitsfrage, Belehrung über Täuschungsversuche);

  2. Vortrag zur Bachelorarbeit (bis zu 15 Minuten): Darstellung des Ausgangspunkts und der Problemstellung, der zentralen Fragestellung, der verwendeten theoretischen Begriffe und Konzepte, der methodischen Vorgehensweise, Vorstellung der wichtigsten Ergebnisse, Diskussion der Ergebnisse mit Schlussfolgerungen für die Praxis;

  3. Fachdiskussion: Vertiefende Fragen zum Vortrag und zur Bachelorarbeit sowie Austausch zwischen Studierenden und Prüfern;

  4. Notenauswertung: Abschluss des Kolloquiums durch Bekanntgabe der Bewertung.

Diese Vorgehensweise gewährleistet, dass sowohl der Inhalt als auch die methodische und praktische Relevanz der Bachelorarbeit umfassend präsentiert und diskutiert werden können.

14.3 Einsatz von KI

Wenn ich einen Text selbst geschrieben habe, ihn mit recherchierten Quellen belege und diesen anschließend von einer KI verbessern oder umformulieren lasse, stellt dies bereits ein Plagiat dar?

Das beschriebene Szenario ist im “erlaubten Bereich”, da der Text selbst geschrieben wurde und die KI als zusätzliches Hilfsmittel zur sprachlichen Verbesserung (z.B. Formulierungen, Rechtschreibung/Grammatik) genutzt wird. Hier muss idR. nicht der Chatdienst zitiert werden. Urheberrechtlich könne man argumentieren, dass der Text auch nach Überarbeitung durch den Chatedienst immer noch eine hohe Schöpfungshöhe besitzt, die unmittelbar der eigenen Textproduktion zugeordnet werden kann. Der Text bleibt also auch nach (minimaler) Veränderung immer noch geistiges Eigentum der Autorin, des Autors und stellt nach aktuellem Stand der Wissenschaft kein Plagiat dar.

Caution

Ein kurzer Hinweis zur allgemeinen Vorsicht: Nach Anpassungen durch ChatGPT kann es in Einzelfällen passieren, dass möglicherweise die KI-Detektoren anschlagen. Diese Systeme analysieren Texte, um zu bewerten, ob diese mit hoher Wahrscheinlichkeit unter Einsatz von KI erstellt wurden. Es gibt eine Vielzahl von Detektoren mit unterschiedlicher Test-Qualität. Es ist daher zu empfehlen, durch Chat-Dienste angepasste Textstellen eigenständig zu überprüfen. Beispiele für solche Prüfwerkzeuge sind Zerogpt.com oder GPTzero.me.

Mir ist aufgefallen, dass ein KI-Detector anzeigt, der Text sei mit KI erstellt worden, obwohl die ursprüngliche inhaltliche Arbeit von mir stammt und lediglich ChatGPT für die stilistische und grammatikalische Überarbeitung genutzt wurde. Wo liegt in solchen Fällen der Unterschied und auf welche Aspekte sollte ich besonders achten, um wissenschaftliche Standards einzuhalten?

Dass ein KI-Detektor anschlägt, liegt sehr wahrscheinlich daran, dass ChatGPT versucht, sich bei Verbesserungen einerseits an veröffentlichten Texten orientiert und andererseits Formulierungsvorschläge und Satzkonstruktionen vorschlägt, die mit dem gleichen oder einen ähnlichen KI-Algorithmus (Stichworte: Tokenmechanismus, Wahrscheinlichkeitsrechnung) erstellt wurden wie auch bei der freien Textgeneration. Dadurch ergibt sich eine hohe Ähnlichkeit mit “maschinengenerierten” Texten.

Tip

Hierzu kann man allgemein empfehlen, den Text einfach weiterzubearbeiten und nach anderen Formulierungen zu suchen. Auswege könnten dann beispielsweise sein: (a) direktes Zitat mit Angabe der Originalquelle erstellen oder (b) den Satz noch einmal anders widerzugeben und umzustellen (Hinweis: auch dafür gibt es KI-Tools für die Textumstellung; z.B. Quillbot.com). Außerdem könnte man entweder an der fraglichen Stelle oder gleich für die gesamte Arbeit eine entsprechende Anmerkung bzw. Fußnote zu machen, die auf den Einsatz von KI zur sprachlichen Verbesserung hinweist: “Für die stilistische Überarbeitung wurde das KI-Tool [z.B. ChatGPT Version 4o] verwendet. Der inhaltliche Ursprung sowie die dargestellten Schlussfolgerungen basieren vollständig auf der Eigenleistung der Autorin, des Autors.” Dann bleibt auch der wissenschaftliche Standard bewahrt, dass wir als Autorinnen, Autoren alle möglichen Maßnahmen ergreifen sollten, um die unbewusste Übernahme fremder Inhalte zu vermeiden.

Allgemein geht es bei dieser Frage um die Abgrenzung von Eigenleistung und KI-Unterstützung. Eine inhaltliche Eigenleistung liegt immer dann vor, wenn die Ideen, Argumente, Erkenntisschilderungen und Analyseergebnisse unmittelbar von Ihnen stammen und es Ihre unmittelbare intellektuelle Arbeit darstellt. Die stilistische Überarbeitung mithilfe von KI-Tools ist nur ein Hilfsmittel zur Verbesserung von Formulierung, sprachlichen Ausdruck, Rechtschreibungs- und Grammatikregeln und ist an sich keine unethische Praxis (d.h. es verstößt nicht gegen die Prinzipien guter wissenschaftlicher Praxis), solange der überwiegende Wert Ihrer Eigenleistung immer noch existiert und nicht geschmählert wird.